Die Einwirkung von Stahlspundbohlen auf die Umwelt

Fallstudie von João MARTINS (ArcelorMittal Commercial RPS Sàrl – Luxemburg)

Stahl ist einer der am häufigsten verwendeten Werkstoffe im Bauwesen und trägt erheblich zu den Treibhausgasemissionen bei. Bei einem genaueren Vergleich verschiedener Lösungen wird jedoch deutlich, dass Stahl tatsächlich ein relativ umweltfreundlicher Werkstoff ist, da einige Stahlelementemehrfach wiederverwendet werden können, bevor sie zu fast 100 % recycelt werden.

Darüber hinaus ist das europäische Ziel der CO2-Neutralität bis 2050 ein starker Anreiz für Hersteller, in saubere Technologien zu investieren. Dies ist mit Kosten verbunden und wird Zeit brauchen. Die Stahlhersteller entwickeln bereits sehr ehrgeizige Pläne, aber das Ziel kann nur mit Unterstützung der öffentlichen Hand erreicht werden, die die umweltfreundlichsten Lösungen fördern muss, nicht unbedingt die billigsten. Einige europäische Länder wenden bereits Umweltkriterien in vielen öffentlichen Ausschreibungen an.

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Es sei darauf hingewiesen, dass eine detaillierte Ökobilanz (LCA), selbst wenn sie sich auf die wichtigsten Parameter mit erheblichem Einfluss beschränkt, kurzfristig eine transparente und faire Methode zum Vergleich der Umwelteinwirkungen verschiedener Bauwerke darstellt. Dabei sind Daten aus dem tatsächlich eingesetzten Produkt, beispielsweise mithilfe von Umweltproduktdeklarationen (EPD) der Hersteller, generischen Daten oder kollektiven EPD vorzuziehen. Dieser Ansatz wird die Industrie dazu anregen, innovative Produkte und Lösungen zu entwickeln, die deutlich weniger natürliche Ressourcen verbrauchen. Dieser kontinuierliche Prozess ist bereits im Gange: In zwei Jahrzehnten hat ArcelorMittal die Effizienz seiner Stahlspundwände um etwa 20 % verbessert.

Dieser Artikel befasst sich mit einer Fallstudie, die das belgische Ingenieurbüro Tractebel im Auftrag von ArcelorMittal durchgeführt hat. Ziel ist es, die Gesamtlebenszykluskosten und den CO2-Fußabdruck von drei alternativen Lösungen für den Bau einer Kaimauer für Kreuzfahrtschiffe in einem belgischen Hafen zu vergleichen.

Die LCA hat gezeigt, dass in dieser speziellen Fallstudie der CO2-Fußabdruck der Stahlspundwandlösung um 45 % niedriger ist als der der untersuchten Alternativen. Diese Schlussfolgerung lässt sich jedoch nicht ohne die Anwendung lokaler Gewichtungsfaktoren auf andere Bauwerke oder Länder übertragen.