AS 500® Flachprofile

Handbuch für Bemessung und Ausführung. AS 500® Flachprofile

Zellenfangedämme können als selbsttragende Schwergewichtsmauern konzipiert werden, die keine zusätzlichen Gurtungen und Verankerungen benötigen. Sie können ohne jegliche Einspannung direkt auf dem Fels gegründet werden. Sie sind eine wirtschaftliche Lösung für Arbeiten in tiefen Gewässern, für hohe Stützkonstruktionen und lange Bauwerke.

Die Anwendungen von Flachprofilen lassen sich in zwei Kategorien einteilen: für den temporären Einsatz und für Dauerbauwerke

1. Temporäre Bauwerke: 
  • Massive Zellenfangedämme: Diese aus einer Reihe einzelner Spundwandzellen bestehenden Kofferdämme ermöglichen große und tiefe Baugruben in trockenen Gebieten oder entlang von Flussbetten, die oft bis zum Grundgestein reichen. 
2. Dauerbauwerke: 
  • Kaimauern: Sie dienen sowohl als Stützwände als auch als Liegeplätze für Schiffe und werden häufig in der Schiffsbauindustrie eingesetzt.
  • Molen und Anlegestellen: Bauwerke, die zum Anlegen von Schiffen auf beiden Seiten dienen.
  • Dalben: Einzellige Bauwerke, die zum Anlegen oder Leiten von Schiffen dienen.
  • Wellenbrecher: Bauwerke zum Schutz von Häfen, bei denen das Anlegen in der Regel nicht möglich ist. 

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Merkmale für AS 500® Flachprofile

Entdecken Sie einen umfassenden Katalog mit Flachprofilen, die sowohl für temporäre als auch für dauerhafte Bauwerke konzipiert sind. Die Flachprofile bieten dank ihrer robusten Schlosskonstruktion eine außergewöhnliche Wasserdichtigkeit, die zusätzliche Maßnahmen überflüssig macht. Die Einhaltung strenger geometrischer Toleranzen gemäß den Normen DIN EN 10248 gewährleistet Präzision und Beständigkeit bei jeder Anwendung. 

Abzweigbohlen aus AS 500® Profilen, geschweißt gemäß DIN EN 12063. Geknickte Bohlen werden einer strengen Prüfung unterzogen, um die strukturelle Integrität und Leistungsfähigkeit sicherzustellen. Ganz gleich, ob Sie Sonderbeschichtungen, werkseitige Lochung oder bestimmte Stahlgüten benötigen, unser Katalog enthält detaillierte Informationen, die Sie bei der Auswahl unterstützen.

Überlegungen zur Ausführung

Die beiden gängigsten Ausführungen für Zellenfangedämme sind Kreiszellen und Flachzellen.

Unsere AS 500® Flachprofile bieten vielseitige Ausführungsoptionen:
  • Kreiszellen-Strukturen: Kreiszellen sind ideal für verschiedene Anwendungen wie Kaimauern und Wellenbrecher. Sie lassen sich nach dem Bau sofort auffüllen und können als Arbeitsplattform genutzt werden. Die empfohlenen Abzweigwinkel sorgen für eine optimale Spannungsverteilung.
  • Flachzellen-Strukturen: Bestehend aus zwei Kreisbögen, die durch 120°-Abzweigbohlen verbunden sind. Verschlusszellen sorgen für Stabilität an den Enden der Struktur.
  • Zusätzliche Ausführungen: Zu den Optionen gehören Kreiszellen ohne hintere Bögen, kleeblattförmige Zellen für Standsicherheit und einzelne Kreiszellen für spezielle Zwecke wie Gründungen für Offshore-Windkraftanlagen.
  • Optimierung: Durch die Staffelung der Flachprofillänge wird die Leistung der Flachzellen optimiert, insbesondere bei geneigtem Grundgestein. 

Bemessungsrichtlinien für AS 500® Flachprofile

Funktionelle Eigenschaften und Standsicherheit

Horizontalkräfte aus Wasser- und Erddruck werden durch Eigengewicht und seitlichen passiven Erddruck abgefangen. Flachprofile widerstehen dem Druck aus dem Inneren der Zellen unter Berücksichtigung der Gleit-, Kipp- und Tragfähigkeit.

Bemessungskriterien: 

  • Bodenverhältnisse: Ausreichende Belastbarkeit sicherstellen; kohäsiven Boden mit geeignetem Material verbessern.
  • Horizontal- und Vertikallasten: Flachprofile widerstehen nur Horziontallasten; Wasserdruck minimieren.
  • Erdbebeneinwirkungen: zusätzliche Kräfte bei Erdbeben analysieren und dabei eingeschlossenes Porenwasser für kohäsive Böden berücksichtigen.
  • Dauerhaftigkeit: Korrosion beeinträchtigt die Strukturen, wobei die Wandstärke der Lebensdauer entsprechend reduziert wird.

Aufbau von Zellenfangedämmen mit AS 500® Flachprofilen

Üblicher Bauablauf für Kreiszellen-Strukturen: 

  • Aufstellen der Hauptzellen mit Hilfe eines Führungsgestells;
  • Einbringen der Spundbohlen in die Hauptzellen;
  • Hinterfüllen der Hauptzellen;
  • Aufstellen der Verbindungsbögen zwischen zwei fertigen Hauptzellen mit Hilfe eines Führungsgestells;
  • Einbringen der Verbindungsbögen;
  • Hinterfüllung zwischen den Hauptzellen.

Hauptzellen können unabhängig voneinander verfüllt werden, wobei das Führungsgestell für Standsicherheit sorgt. Die Wiederverfüllung sollte mindestens 2/3 der Zellenhöhe erreichen, bevor das Führungsgestell entfernt wird. Die Hinterfüllung von der Mitte aus verhindert eine einseitige Belastung, in der Regel durch Förderbänder oder hydraulische Hinterfüllung. Spundbohlen entwickeln bei der Hinterfüllung einen Zugwiderstand, der zu einer leichten Durchmesservergrößerung führt (Fasseffekt). Als Füllmaterial werden körnige Böden wie feinkörnige Sande oder Kiese empfohlen, die die korrekten Bemessungsparameter und die Bodenverdichtung unterstützen. Bei verdichtetem Füllmaterial muss möglicherweise zusätzlicher Erddruck berücksichtigt werden, und vertikale Drainagen können die Bodenverdichtung beschleunigen.