Einbringrichtlinie AZ®-800 & AZ®-750

Ein Leitfaden für optimale Ausführungsergebnisse

Nach der erfolgreichen Markteinführung der AZ®-700 Spundbohlenreihe und 10 Jahren nachweislicher Erfolgsbilanz hat ArcelorMittal einen weiteren Schritt in der Entwicklung breiterer Z-Bohlen unternommen. Infolgedessen wurde 2015 die AZ®-800 Reihe auf den Markt gebracht. Intensive Tests vor der Markteinführung haben gezeigt, dass die Einbringung mit Standard-Einbringgeräten erfolgen kann. Die optimale Auswahl eines Spundwandprofils erfordert jedoch eine gründlichere Analyse der Bodenverhältnisse. Heutzutage ermöglicht die bestehende Spundbohlenreihe von ArcelorMittal Konstrukteuren und Bauunternehmern die Wahl zwischen einer Vielzahl von Profilen, um den jeweiligen Standortbedingungen optimal gerecht zu werden. Bodeneigenschaften und Einbringverfahren sind eng miteinander verbunden und müssen sorgfältig berücksichtigt werden. Dieses Dokument bietet den Nutzern eine Anleitung zur Auswahl des Profils für beste Ausführungsergebnisse.

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Wahl des Profils

Nachdem die statische Berechnung durchgeführt wurde und das Widerstandsmoment, die Bohlenlänge sowie die Stahlgüte festgelegt sind, muss geprüft werden, ob die Bohlenlänge und das Widerstandsmoment für die Einbringung unter den gegebenen Bodenverhältnissen geeignet sind

Das folgende Diagramm soll eine Orientierungshilfe für die Auswahl der Bohlen in Bezug auf die Einbringbedingungen bieten.

Die Rammbarkeit von Spundbohlen in Abhängigkeit von Länge, Bodenverhältnissen, Widerstandsmoment und Einbringungsform (Paare) für Standard-Spundwände ist in dem Diagramm dargestellt, das dem Kapitel 11 von ArcelorMittals Piling Handbook, 9. Auflage, entnommen ist, wo weitere Einzelheiten und Empfehlungen zu finden sind.

Als allgemeine Faustregel kann Folgendes angenommen werden: „die empfohlene Spundwandlänge in [cm] entspricht dem Widerstandsmoment in [cm3/m]”. Die Bodenverhältnisse müssen jedoch sorgfältig geprüft werden.

Einbringverfahren
Vibrator und Schlagramme

Die Einbringung der AZ®-800 & AZ®-750 Bohlen ist mit allen Standard-Einbringverfahren möglich:

  • Vibratoren
  • Schlagrammen
  • Pressen

Einbringen mit Vibrationshammer 

Die Verbindung zwischen Bohle und Vibrationshammer ist die Spannvorrichtung. Die Spannkraft muss mehr als das 1,2-fache der Zentrifugalkraft (in kN) des Vibrationshammers betragen. Die Oberfläche der Klemmen muss groß genug sein und darf nicht abgenutzt sein, um eine Beschädigung des Bohlenkopfes zu verhindern. 

Die Einbringung erfolgt häufig noch mit einer einzigen Klemme, die die Bohle oberhalb des mittleren Schlosses greift.

Einbringung mit Schlagramme

Die heutigen Standardmaschinen sind entweder Hydraulik- oder Dieselbären; Dampfhämmer werden nicht mehr eingesetzt. Es sind schnell arbeitende Presslufthämmer erhältlich, die für alle Bohlgrößen verwendet werden können.

Es ist wichtig, eine korrekt bemessene Rammhaube zu verwenden. Die Haube muss den gesamten Bohlbereich abdecken, so dass die äußeren Schlösser frei bleiben. Das Einbringen von Doppelbohlen ist zu bevorzugen. Die Rammhaube muss ausreichend steif sein, um die Schlagenergie des Hammers sicher auf die Bohle zu übertragen. Rammhauben können vom Bauunternehmer individuell angefertigt, beim Hammerhersteller angefordert oder auf Anfrage bei ArcelorMittal für die Verwendung mit Dieselbären oder Freifallhämmern bezogen werden. Es ist darauf zu achten, dass die Bohle oder die Haube während des Einbringens nicht überlastet werden.

Einbringung durch Pressen 

Vor allem im innerstädtischen Bereich hat sich das Pressen als erschütterungsfreie Einbringtechnik durchgesetzt. Auf dem Markt sind zwei Arten von Pressen erhältlich: 

  • selbstschreitende Pressen;
  • mäklergeführte Systeme. 

Die Breitenbegrenzung der selbstschreitenden Systeme liegt heute bei 1,40 m, die Längenbegrenzung des Profils hängt von den Bodenverhältnissen ab, liegt aber normalerweise zwischen 15-19 m. Vorbohren und Spülen sind möglich, um den Arbeitsfortschritt zu verbessern.