Einbringverfahren

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Stahlspundbohlen in den Boden einzubringen. Die wichtigsten zu berücksichtigenden Parameter sind: 

  • Bodenverhältnisse;
  • Spundwandprofil und -länge;
  • Einbringgeräte;
  • dauerhafte vs. temporäre Wand;
  • sichtbare Wand (Beschichtungen für die Ästhetik);
  • Einbringtoleranzen (vertikal, Position,...);
  • verwendete Schlossdichtungsmaßnahmen;
  • ...

Zur Erinnerung: Es ist möglich, Spundbohlen in jede Art von Boden (außer Fels) einzurammen. Bei der Wahl des Einbringverfahrens und der Einbringgeräte ist das gesamte oben genannte System zu berücksichtigen. Außerdem können Rammarbeiten nur dann erfolgreich ausgeführt werden, wenn sie auf umfassenden Bodenerkundungen basieren. Beachten Sie, dass in den nordischen Ländern Europas, wenn eine Felsschicht recht flach ist und die Einbettungstiefe der Spundbohle nicht ausreicht, um den erforderlichen passiven Widerstand des Bodens zu aktivieren, die Felsverankerung der Spundbohlenspitze eine durchaus übliche Methode ist.

Die Einbringung eines kombinierten Spundwandsystems HZ-M/AZ (mit Tragbohlen und Zwischentafeln) erfordert eine bestimmte Einbringreihenfolge. Ein geeignetes starres Führungsgestell mit zweistufigem Führungsrahmen ist zwingend erforderlich, es sei denn, Sie verwenden einen Vibrationshammer / eine Schlagramme, der/die auf einem Mäkler mit zusätzlichem Führungsgestell befestigt ist!

Daneben ist auch die Ausführung von Kreiszellen ein ganz spezielles Thema. Einzelheiten zu diesen speziellen Einbringtechniken finden Sie im unserem Piling Handbook, in unserer AS 500 Broschüre und in den Videoanimationen auf unserem YouTube-Kanal.

Bei den Standard-Einbringtechniken werden Vibrationshämmer, Schlagrammen oder Pressen oder eine Kombination dieser Einbringgeräte verwendet. In festen Baugrundschichten kann es beispielsweise schneller und effizienter sein, lange Spundbohlen mit einem Vibrationshammer oder einer Presse einzurammen und dann die letzten Meter mit einer Schlagramme zu beenden.

Standard-Einbringverfahren sind:

  • staffelweises Einbringen;
  • staffelweises Einbringen in Kombination mit fachweisem Einbringen;
  • fortlaufendes Einbringen;
  • ...

In einigen spezifischen Böden wird empfohlen, ein Verstopfen der Schlösser zu verhindern. Dies kann durch Füllen des Schlosses mit einem Schaum oder mit einem bituminösen Produkt (Schlossdichtung) oder durch Anschweißen einer Platte/Schraube an der Unterseite des Schlosses erreicht werden.

Staffelweises Einbringen

Pause Play

Bei dieser Methode wird vor dem Einbringen der Spundbohlen eine Staffel in einem starren Führungsgestell (vorzugsweise mit zwei Ebenen) aufgestellt. In der Regel wird jedes Element der Staffel in einer bestimmten Reihenfolge einige Meter tief in den Boden gerammt. Diese Methode wird empfohlen

  • für dauerhafte Wände (z. B. Tiefgaragen, Keller);
  • wenn die Einbringtoleranzen sehr wichtig sind (z.B. Schlösser mit einer Dichtungsmaßnahme);
  • in Böden, bei denen eine Neigung vorhersehbar ist (d. h. in sehr weichen Böden);
  • ...

Hauptvorteil: es ist einfacher, die geforderten Toleranzen zu erreichen und eine Neigung der Spundbohlen zu verhindern.

Hauptnachteil: dieses Verfahren erfordert mehr Zeit (Handhabung & Einfädeln der Spundbohlen), benötigt einen längeren Kranausleger (Heben der Spundbohlen)

Staffelweises Einrbingen kombiniert mit versetztem Einbringen

Pause Play

Das Konzept ist identisch mit dem vorherigen, mit Ausnahme der versetzten Rammung der Spundbohlen.

In sehr festem Baugrund verbessert die Verstärkung der Spitzen einiger Bohlen die Leistung, aber normalerweise wird nur jede zweite Bohle verstärkt, so dass die nicht verstärkten Pfähle (2 und 4 in der Abbildung oben) nie tiefer gerammt werden dürfen als die verstärkten.

Hauptvorteil: bessere Leistung in sehr festen Baugründen.

Fortlaufendes Einbringen

Einfädeln von Spundbohlen: wann und wie

 

Das Konzept ist sehr einfach: Jede Spundbohle wird eingefädelt und direkt auf ihre endgültige Tiefe gerammt. Es ist also recht schnell und billig. Dieses Verfahren kann geeignet sein, wenn

  • enge Einbringtoleranzen keine große Rolle spielen (vor allem bei temporären Wänden);
  • Spundbohlen recht kurz sind;
  • Neigung ausgeschlossen ist;
  • Bodenschichten nicht zu kompakt sind;
  • ...

Beachten Sie, dass einige Einbringgeräte (wie z. B. hydraulische Pressen) nur für diese Art der Einbringung geeignet sind. Der Einsatz einer mäklergeführten Rammausrüstung kann die Einbringtoleranzen drastisch verbessern.

Rammhilfen

Wirksame Rammhilfen für das Einbringen von Spundbohlen

 

Rammhilfen sollten in Erwägung gezogen werden, wenn der Einsatz von schwerem Gerät nicht möglich ist, oder zur Verringerung von Erschütterungen und Lärm, und in sehr festen Baugründen:

  • Spülen;
  • Vorbohren;
  • Sprengen.

Spülen mit niedrigem Druck (bis zu 20 bar) funktioniert gut in sehr festen körnigen Baugründen, während für steifen Ton spezielle Geräte erforderlich sind, die einen Druck von bis zu 200 bar aushalten. Das Wasser verringert die Reibung auf der Stahloberfläche und reduziert somit den Widerstand beim Einbringen.

Das Vorbohren verringert auch den Widerstand des Bodens. Der Standort der Bohrungen ist von größter Bedeutung und sollte von erfahrenen Fachleuten festgelegt werden.

Beachten Sie, dass einige lokale Vorschriften eine Verringerung der Belastbarkeit von Böden vorschreiben, die durch Spülen oder Vorbohren gelockert wurden.

Viele weitere Details über Einbringverfahren finden Sie im Piling Hanbdook und in den Einbringempfehlungen.

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Piling Handbook Auflage | 2016 - 2022

 

 

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Einbringempfehlungen AZ®-800 & AZ®-750

Der Leitfaden für optimale Ausführungsergebnisse

 

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