Hafen von Kalundborg, DK | 2016

Entwicklung eines neuen Containerterminals mit atypischem Design im Hafen von Kalundborg

Kalundborg ist eine Stadt mit rund 16.000 Einwohnern, etwa 100 km nordwestlich der Hauptstadt Kopenhagen gelegen. Viele Jahre lang war der Hafen von Kalundborg ein Fährhafen mit etwa 16 verschiedenen Routen, von denen heute nur noch eine übrig geblieben ist. Der Hafen musste sich an andere Aktivitäten anpassen und wurde zu einem Industriehafen umgebaut. So produziert beispielsweise NKT Flexibles an einem der Kais Offshore-Rohre.

Auf Grundlage der Vision des Hafens und der Nachfrage der Hafennutzer begann der Hafen von Kalundborg mit der Entwicklung des neuen Containerterminals. Die Entwicklung begann 2007 mit einer sogenannten VVM-Prüfung / Umweltverträglichkeitsprüfung, doch die eigentliche Planung startete erst 2016, gefolgt von archäologischen Untersuchungen. Die Ausschreibung fand 2017 statt, und die Arbeiten wurden im Oktober 2017 von der Firma Hercules Fundering aufgenommen.

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en Englisch CS_032_Kalundborg_DK_2019_GB_web.pdf
Coupe type Kalundborg Ny Vesthavn
Port of Kalundborg
Port of Kalundborg
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Das Projekt umfasst einen 330.000 m² großen Multiterminal mit einem 500 m langen Kai und einer Wassertiefe von 15 m. Dies ist der tiefste Wasserspiegel in einem Industriehafen auf Seeland. Die mittlere Tidenhubhöhe beträgt 0,4 m, aber bei Sturm aus Nordwest kann der mittlere Hochwasserstand bis zu 1,3 m erreichen.

Die Konstruktion ist recht untypisch: Die AU 23 Spundbohlen in Stahlgüte S355GP mit Längenmaßen von 19,1 bis 24,1 m sind auf zwei Ebenen verankert.

Der obere Anker ist abgeschrägt, hat einen Durchmesser von 63,5 mm, eine Streckgrenze von 670 MPa und ist an Ankerpfählen aus isolierten Doppelbohlen AZ 17-700 und AZ 19-700 Spundbohlen in S355GP mit Längenmaßen von 8,0 bis 9,0 m befestigt.

Die zweite Verankerungsebene ist horizontal und liegt 5,0 bis 6,0 m unterhalb des Wasserspiegels, wobei jeder Anker einen Durchmesser von 43,0 mm und eine Streckgrenze von 670 MPa aufweist. Diese Anker sind kürzer und an einer Betonplatte mit den Abmessungen 1,0*1,0*0,3 m befestigt.

Das Einbringen der Spundbohlen erfolgte mit einem hydraulischen Bär Junttan SHK 110 – 9t (max. Energie 119 kNm, max. Fallhöhe 1,2 m, Schläge pro Minute zwischen 52 und 120), der auf einem teleskopierbaren Rammgerät Junttan PMx27 montiert war. Die Installation erfolgte von einem Hubschiff aus, und die Installationsgeschwindigkeit war beeindruckend: 10 bis 25 Doppelbohlen pro Tag. Der Hafen soll im März 2019 in Betrieb genommen werden.