Schweissen von Stahlspundbohlen

Broschüre mit detaillierten Angaben zu Schweissspezifikationen und Schweissverfahren speziell für Stahlspundbohlen

Die Installation von durchgehenden Stahlspundwänden und Rammpfählen kann Schweiss- und Schneidarbeiten vor Ort erforderlich machen.

Dieses Dokument enthält Empfehlungen und Richtlinien zu Schweissproblemen, die bei der Herstellung der gängigsten Baugruppen auftreten können, und ergänzt die Informationen in den Normen EN 12063 und EN 12699.

Die beschriebenen Schweiss- und Schneidarbeiten beziehen sich auf warmgewalzte U- und Z-Spundbohlen und HP-Rammpfähle von ProfilARBED sowie auf Standard-Stahlbaubeschläge.

Verfahren für Abzweigbohlen mit geradem Steg nach AS 500 und Rammpfähle nach HZ bedürfen einer besonderen Genehmigung und werden hier nicht behandelt.

Diese Broschüre ist in 3 Sprachen erhältlich: Englisch, Deutsch und Französisch.

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en Englisch AMCRPS_Welding of steel sheet piles.pdf
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Qualifikation der Schweisser

Alle hier beschriebenen thermischen Schneid-, Schweiss- und Richtarbeiten sind grundsätzlich von erfahrenen Bedienern auszuführen. Sofern nicht anders angegeben

  • Schweissnähte der Abnahmeklasse D nach EN 25817 sind von erfahrenen Schweissern auszuführen
  • Schweissnähte der Abnahmeklasse C nach EN 25817 sind von Schweissern auszuführen, die nach EN 287-1/A1 qualifiziert sind. (Die gleichen Qualifikationsanforderungen gelten für die Ausführung von Heftschweissnähten.)

Konstruktionsdetails

Baustellenmontagen müssen so konzipiert sein, dass das Schweissen einfach und nicht unnötig komplex ist.

Es sind geeignete Massnahmen zu treffen, um Schweissverformungen durch Wärmeeinwirkung und das anschliessende Richten der Schweissnaht auf ein Minimum zu beschränken.

Konstruktionsdetails:

  • Überlappungsschweissen ist am einfachsten und wird für Schweissnähte auf der Baustelle empfohlen.
  • Die Toleranzen des Produktes müssen der EN 10248-2 entsprechen.

Schweissbarkeit von Stahl

Die Schweissbarkeit von Stahl hängt von vielen Faktoren ab, wie z. B. der Schweisswärmeeinbringung. Die Wärmezufuhr durch den Lichtbogen verlangsamt die kritische Abkühlgeschwindigkeit von Spundbohlen und verringert dadurch die Gefahr von Kaltrissen.

Die folgenden Tabellen zeigen die empfohlene Mindestwärmeeinbringung für das Schweissen ohne Vorwärmen von ProfilARBED Spundbohlen und HP-Pfählen nach Stahlgüten.

Schraffierte Felder in den Tabellen zeigen an, wo eine Vorwärmung erforderlich sein kann, wenn die Mindestwärmeeinbringung mit Stabelektroden (Durchmesser 4–5 mm) nicht erreicht wird.

Beim Verbinden unterschiedlicher Stähle ist der Stahl massgebend, der die höhere Schweissenergie benötigt. Bei kalter Witterung (unter 0 °C) ist unabhängig von der Stahlgüte eine Vorwärmung auf mindestens 80 °C erforderlich.