Halbzeit am Saale-Elster-Viadukt, DE | 2006

Der Meilenstein in der deutschen Eisenbahninfrastruktur

Im Rahmen des Baus der Eisenbahnstrecke Erfurt-Leipzig/Halle wurde von 2006 bis 2012 südlich von Halle die längste Eisenbahnbrücke Deutschlands errichtet.

Mit ihrer Fertigstellung sicherte die Brücke den Verkehrsfluss von Nürnberg nach Berlin und von Frankfurt/M. nach Dresden. Die Hauptbrücke überspannt 6.456 Meter in Ost-West-Richtung das Saale-Elster-Tal, wobei ein Abzweig nach Halle im Norden 2.112 Meter in der Mitte des Bauwerks überspannt.

Nach den Plänen der DB AG besteht die Tragkonstruktion aus einfeldrigen Hohlkastenträgern aus Spannbeton, das Tragwerksystem besteht im Wesentlichen aus Einfeldträgern mit einem Pfeilweg von 44 Metern.

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de Deutsch AMCRPS_Saale-Elster_DE.pdf
Abb3
Abb6.Saale-Elster-Talbrücke
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Aufgrund der Lage des Bauwerks im Saale-Elster-Tal, einem Gebiet von großer Bedeutung mit einer großen Artenvielfalt, wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um Beeinträchtigungen der Landschaft und des Lebensraums zu minimieren, darunter:

  • Neufestlegung der Trinkwasserschutzzonen, sodass die Bauwerke außerhalb der Zonen I und II liegen,
  • Abdichten der Baustraßen in Zone III,
  • Errichtung geschlossener Regenrückhaltebecken mit Leichtabscheider und Auftriebssicherung zur Sicherung bei Aueüberflutung,
  • Vorzeitiger Bau der Brücke in ökologisch sensiblen Bereichen.

Auch beim Bau der 242 Pfeiler, die die Brückenkonstruktion tragen, wurden ökologische Aspekte berücksichtigt:

  • Alle Pfeiler sind flach in Spundbohlenkästen mit Verriegelungsdichtungen gegründet.
  • Die Spundbohlen sind strukturell mit den tragfähigen Schichten des angrenzenden Sandsteins oder tertiären Sedimenten verbunden, wodurch eine Trennung der Konstruktion vom Grundwasser gewährleistet ist.
  • Die Spundbohlen verbleiben im Boden und sind durch eine Innenbeschichtung dauerhaft vor Korrosion geschützt.
  • Zwischen dem Fundament und der Spundbohle wird eine kraftschlüssige Verbindung hergestellt, die die Lastübertragung über die Spundbohle gewährleistet und Setzungen reduziert.

Für die Gründung der Pfeiler wurden aus technischen und konstruktiven Gründen sowie zum Korrosionsschutz Z-Profile der Profilgruppen AZ 18 und AZ 26 verwendet.