Sanierung des Hafens von Kamsar, Guinea | 2007

Ein wichtiger Schritt für die wirtschaftliche Entwicklung der Republik GuineaSanierung des Hafens von Kamsar, Guinea | 2007

Die Republik Guinea verfügt über eine der weltweit größten Vorkommen an Bauxit, dem Rohstoff für die Herstellung von Aluminium. Die „Compagnie des Bauxites de Guinée“ (CBG) ist mit der Erschließung und Ausbeutung der lokalen Bauxitvorkommen im Nordwesten Guineas befasst.

Der Hafen von Kamsar verfügt über drei Kais: den „Mineral Quay” für den Export von Bauxit, den „Italian Quay” für Schlepper und kleine Schiffe und den „French Quay” als wichtigste Importanlage für Bergbau- und Stadtversorgungsgüter.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts beschloss die CBG, die Nutzungsdauer ihrer Anlage zu verlängern. Nach so langer Betriebszeit war eine Sanierung der Struktur erforderlich. Die kostengünstigste Lösung, die alle Konstruktionskriterien und baulichen Vorgaben erfüllte, war die Installation einer neuen Spundwand vor den bestehenden Flachzellen.

AZ 36 700
French Quay 2007
French Quay
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Eine 116 m lange Kaimauer aus AZ 40-700 Spundbohlen wurde vor dem bestehenden Kai errichtet und mit 50 mm Ankern an eine Ankerwand aus AZ 36-700 Spundbohlen verbunden. 16 temporäre Fender aus CU 32 Pfahlprofilen wurden zum Schutz der neuen Kaimauerelemente vor Beschädigungen durch anlegende Schiffe eingebracht.

Die Spundbohlen wurden mit einem Vibrationsbär PVE 50M eingebracht. Aufgrund sehr kompakter Bodenerkundungen an einigen Stellen mussten einige Spundbohlen mit einem 9 Tonnen schweren hydraulischen Schlagbär BSP 357 eingebracht werden. Ein zweistufiges Führungsgestell/Ramm-(Führungs) gerüst, das mit dem bestehenden Kai verbunden war, diente zur Sicherstellung der Lotlage der Spundbohlen während der Montage.

Eine wichtige Anforderung des Auftrags war, dass der Kai während der gesamten Bauzeit betriebsbereit bleiben musste. Anstatt die Anker in einem offenen Graben zu installieren, entschied sich der Auftragnehmer dafür, horizontale Stahlrohre durch die bestehenden geraden Steg-Kofferdamzellen einzubringen und die Anker unter Verwendung der Stahlrohre als Verrohrung zu installieren. Diese innovative Einbauweise der Anker ermöglichte es, dass die Bau- und Hafenbetriebsausrüstung sowie die Besatzungen während der gesamten Bauzeit auf der gesamten Länge des Kais arbeiten konnten.

Für die Sanierung der Kaimauer wurden Stahlspundbohlen aufgrund ihrer guten Tragfähigkeit, ihrer kurzen Bauzeit, ihrer Wirtschaftlichkeit und nicht zuletzt aufgrund ihrer Umweltfreundlichkeit (AZ-Spundbohlen werden aus recyceltem Stahl hergestellt und sind daher besonders umweltfreundlich) ausgewählt.