Hochwasserschutzsysteme in Polen

Modernisierung des Hochwasserschutzes in Polen

Die Jahrhundertflut in Polen entlang der Weichsel und der Oder im Jahr 1997 und die darauf folgende Flut im Jahr 2001 haben deutlich gezeigt, dass der Zustand der polnischen Hochwasserschutzsysteme dringend modernisiert werden muss, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden.

Eine umfassende Analyse der Situation hat die schwächsten Glieder aufgezeigt. Stahlspundbohlen sind eine Technologie, die zur Modernisierung und Verbesserung von Deichen und Hochwasserschutzwällen eingesetzt werden kann.

Diese Fallstudie konzentriert sich auf die Modernisierung und den Umbau des Wroclaw-Hochwasserentlastungskanals, dem derzeit größten Hochwasserschutzprojekt Europas, und des Radunia-Kanals in Danzig. Weitere aktuelle Referenzen zum Hochwasserschutz, die mit Stahlspundbohlen saniert wurden, werden am Ende kurz beschrieben: Lipki-Oława, Sartowice und Płonie-Kanal.

Fig 4 Wroclaw Weir Nr.1
Extension of the flood protection system height
Floodway System in Wroclaw
Pause Play

Stahlspundwände werden seit mehr als 100 Jahren eingesetzt und haben sich als zuverlässige und kostengünstige Lösung bewährt. Typische Anwendungsbereiche sind der Hafenbau und temporäre Kofferdämme.

Stahlspundwände werden jedoch auch häufig in Flussbauwerken und beim Hochwasserschutz eingesetzt. Traditionell werden sie zur Verstärkung und zum Schutz von Flussufern, beim Bau von Schleusen und beim Hochwasserschutz verwendet.

Einfache Handhabung, schnelle Ausführung, lange Nutzungsdauer und die Möglichkeit, im Wasser eingebracht zu werden, machen Spundbohlen zur ersten Wahl für dauerhafte und temporäre Bauwerke. Die Formgebung der Profile sorgt für maximale Festigkeit und Langlebigkeit bei geringstem Gewicht und berücksichtigt die Eindringbarkeit. Je nach Art der Konstruktion, den Auflasten, den Boden- und Wasserverhältnissen können standardmäßig warmgewalzte Z- oder U-Profile sowie kombinierte Spundwände aus Pfahlprofilen oder dem HZ/AZ-System eingesetzt werden.

Spundwände sind vielseitig einsetzbar im Hochwasserschutz oder im Uferschutz. Bei neuen Dämmen übernehmen sie Wasserdichtigkeit, Tragfähigkeit und Stabilisierung. Sie werden auch zur Verstärkung bestehender Dämme eingesetzt. Bei beengten Platzverhältnissen, z. B. in Häfen oder Innenstädten, können Spundwände freitragende oder verankerte Hochwasserschutzwände bilden.

In Hochwasserschutzdämmen können Spundwände als Abschlussschicht dienen. Die erforderliche Wasserdichtigkeit von Spundwandabschlüssen wird häufig durch natürliche Ablagerung von Boden in den Schlössern erreicht. Bei Bedarf kann die Versickerung durch einen Spundwandabschluss durch den Einbau hochwirksamer Abdichtungssysteme in die Schlösser reduziert werden. Eine Spundbohle reduziert nicht nur die Leckage, sondern verbessert auch die Gesamtstabilität eines Damms: Spundbohlen, die die Rutschkreise schneiden, stabilisieren sowohl die innere Schulter als auch den Scheitel; die äußere Schulter wird durch die Absenkung der Sickerlinie stabilisiert.

Das Hochwasserentlastungsprojekt in Breslau, Polen, ist eines der größten Hochwasserschutzprojekte Europas, das derzeit realisiert wird. Stahlspundbohlen von ArcelorMittal, die in Luxemburg und Polen hergestellt werden, spielen eine entscheidende Rolle bei der Sanierung des Hochwasserschutzes.

Die Bauarbeiten begannen 2012 und werden bis 2015 andauern. ArcelorMittal hat mehr als 14.000 Tonnen Spundbohlen an vier verschiedene polnische Generalunternehmer geliefert. Das Projekt wird von der polnischen Regierung, der Weltbank und dem Kohäsionsfonds der Europäischen Union finanziert.