
Hazard Protection Solutions
Buhnen, Cayeux-sur-Mer, FR | 2015
Das Projekt umfasste die Herstellung von 24 neuen Küstenbuhnen, welche an bereits 80 bestehende Bauwerke angegliedert wurden und die Ertüchtigung des Kiesdammes über eine Gesamtlänge von ca. 2,2 km zwischen Amer-Sud und Amer-Nord der Gemeinde Cayeux. Der Bau dieser neuen Buhnen an der Küste von Cayeux wird die Erosion des Strandes und damit eine potenzielle Überflutung der Stadt wirksam bekämpfen, indem die Bauwerke den bereits vorhandenen Kieseldamm stabilisieren.
Download the full case study
Der langfristige Erfolg dieses Projekts kann nur durch eine regelmäßige Pflege des Standorts erreicht werden, die unter anderem darin besteht, den Strand mit Kieselsteinen aufzufüllen. Die Buhnen wurden mit den Spundwandprofilen PU12, PU 18 und PU 22 mit Längenmaßen von 3,8 bis 10,0 m in der Stahlgüte S 355 GP errichtet. Die Stahlspundbohlen sind mit einem Stahlbetonholm und Randbalken aus exotischem Holz (Azobé) abgedeckt.
Die Bauarbeiten für die neuen Buhnen umfassten auch die Bereitstellung von Kieselsteinen vor und während der gesamten Bauarbeiten. Fast 250.000 m3 Kieselsteine wurden auf diese Weise in die Uferböschungen eingebracht. Nach der Ausführung jeder einzelnen Buhne, hat der Bauherr das Einbringen einer Kieselsteinaufschüttung initiiert, welche für die Statik der Bauwerke erforderlich ist. Dieser Auftrag wurde an ein lokales Unternehmen vergeben.
Die 24 neuen Buhnen stehen im Abstand von 90 m voneinander entlang des gesamten Strandes von Cayeux, wobei die letzten 6 allmählich in Richtung des Hinterlandes zurückversetzt werden. Die Buhnen haben eine Länge von 85 bis 90 m und eine Breite von 90 cm, mit Ausnahme von drei Doppelbuhnen, die 5,16 m breit sind. Eine der Doppelbuhnen wird als Bootsrampe genutzt, eine weitere ermöglicht den Zugang für Rettungsdienste und Fußgänger und die letzte Buhne soll an ihrer Nordseite der Erosion besser standhalten.
Die einfachen Buhnen bestehen aus einer einzelnen Spundwand, wobei die Doppelbuhnen (Fangedamm) zwei Spundwandachsen aufweisen.
Das Einbringen der Spundbohlen erfolgte mit einem ICE 28RF (Resonance Free) Rüttler, dessen Exzentermoment zwischen 0 und 28 kgm, und die Zentrifugalkraft von 0 bis 160 kN variiert. Ein akustisches Land - und Wassermonitoring wurde ab der Umsetzung der ersten Buhne durchgeführt, um sicherzustellen, dass die vorgeschriebenen Lärmbegrenzungen eingehalten werden, welche vertraglich festgehalten wurden. Der Lärmpegel war auf 85 dB(A) in 40 m Entfernung von der Emissionsquelle begrenzt. Andernfalls müssten Lärmverringerungsmaßnahmen in Betracht gezogen werden. Die Teile der Rammhaube welche in Kontakt mit den Spundbohlen sind, sollten nicht metallisch sein.


Die Spundbohlen werden während ihrer Lebensdauer starken Wellen ausgesetzt sein, und auch der durch den Kiesel verursachten Abrieb wird seine Spuren hinterlassen. Die Vorbemessung der Spundbohlen wurde von dem Ingenieurbüro SOGREAH (Artelia) durchgeführt, wobei die endgültige Dimensionierung durch das Rammunternehmen gemäß den europäischen und französischen Normen (Eurocode 7, NF P 94-282,...) erfolgt ist. Eine Stahldickenreduzierung von 3,5 mm pro Seite, d.h. insgesamt 7,0 mm, für eine Lebensdauer von 30 Jahren, ohne zusätzlichen Anstrich zum Schutz der Oberfläche, wurde berücksichtigt.
Die Spundbohlen wurden in mehreren Chargen zwischen Januar und Oktober 2014 geliefert. Die Arbeiten wurden von der Arbeitnehmerseite während des Sommers 2014 stark eingeschränkt.
Die Buhnen wurden im Juni 2015 eingeweiht, während das Gesamtprojekt planmäßig im Dezember 2015 fertiggestellt und eingeweiht wurde.
Die Gesamtkosten der Arbeiten beliefen sich auf 18 Millionen Euro. Das Projekt wurde zum Teil aus dem europäischen Fonds FEDER finanziert.
Hinweis:
Eine Buhne ist eine starre wasserbauliche Struktur, die am Meer oder an einem Fluss senkrecht zur Küste oder zu den Ufern errichtet wird und dazu dient, die Wasserströme zu abzubremsen und somit die Bewegung von Sedimenten zu begrenzen. Diese kann unter anderem zu einer starken Erosion der Küste und der Flussufer führen.