Water Transport Solutions

Application

Binnenverkehr

Solution

1 574 Tonnen Spundbohlen

90 Tonnen Stahlrohre

Schleusen in Trier, DE | 2018

Seit Abschluss des ersten Bauabschnitts im Jahr 1964, wird die Mosel als europäische Grossschiffahrtsstrasse genutzt. Sie ist nach weiteren Ausbaustufen durchgängig vom französischen Neuves-Maison bis Koblenz als Klasse V-b Wasserstrasse durch Schiffe von 135 m und Schubverbände bis 172 m Länge, mit jeweils 11,45 m Breite nutzbar.

Allerdings sind die vorhandenen Schleusen in Ihren Abmessungen nicht mehr zeitgemäss und sorgen für Wartezeiten bei den Schleusendurchgängen. Zudem muss sich der Gütertransport die Strecke mit den reichlich vorhandenen touristischen Ausflugsbooten teilen. Somit werden nun die Schleusen sukzessive jeweils mit einer zweiten Schleusenkammer ausgerüstet, deren Abmessungen standardmässig 210 m x 12,5 m beträgt.

Download the full case study

Die Schleusen Zeltingen und Fankel sind bereits erweitert und in Betrieb. 

Die Schleuse Trier war eine der ersten, die im Zuge des früheren Moselausbaus fertiggestellt wurde. Alter und das Verkehrsaufkommen waren ausschlaggebend für die Entscheidung den Bau einer zweiten Schleusenkammer in Angriff zu nehmen. Die Gesamtbaumassnahme umfasst den Ausbau des oberen und unteren Vorhafens auf 225 m Länge, die Verlegung des Pegels Trier, Neubau einer Leitzentrale für die Schleusenanlagen Zeltingen, Wintrich, Detzem und Trier, sowie eine ökologische Ausgleichsmassnahme am Sportboothafen Monaise.

In Stahlspundwandbauweise werden der obere Vorhafen, die Mittelmolen im Ober- und Unterwasser gebaut, sowie verschiedene Temporärbauwerke inklusive eines Anfahrdalbens im Unterwasser, der als Kreiszelle aus AS® 500 Profilen erstellt wird. Der Rückbau der Kreiszelle erfolgt nach Ende des Schleusenneubaus. 

Aufgrund der geologischen Struktur ist für die Spundwandarbeiten in einigen Bereichen Vorbohren erforderlich. Der Fuss der Spundwand muss in Konglomeratschichten oder Ton-und Schluffsteinschichten von geringer bis mittlerer Festigkeit einbinden. 

Für die Konstruktion der Kreiszelle ist ein Führungsgerüst notwendig. Die Träger werden in vorgebohrte Löcher eingestellt und mit gebogenen Stahlelementen verbunden. Anschliessend werden die Flachbohlen gestellt, an der Führung fixiert und nach dem Schliessen der Zelle kann die Rammung auf Endtiefe beginnen. Um die Arbeit zu beschleunigen, werden die Bohlen bauseits teilweise zu Doppelbohlen zusammengezogen. Nach dem Ende der Baumassnahme kann die Zelle zurückgebaut werden.

Geologischer Schnitt durch das Baufeld
Geologischer Schnitt durch das Baufeld

Der obere Vorhafen wird mit einer einfach verankerten PU 22 Spundwand errichtet. Als Besonderheit werden die Bohlen der Mittelmolen werkseitig mit einer Panzerung versehen und ausgeliefert. Ein gebogenes Blech in gleicher Wandstärke wie das Spundwandprofil wird derart an die verpresste Doppelbohle geschweisst, dass das Wellental nach dem Rammen geschlossen ist, und bei einem Schiffsanprall die Spundwand nicht übermässig beschädigt wird. Der Hohlraum wird planmässig mit Sand oder anderem Material verfüllt. 

Die Fertigstellung des Bauwerks ist für 2019 vorgesehen. Die Baukosten werden mit etwa 40 Mio Euro veranschlagt.

Trier_Germany. Map
Die 10 deutschen Schleusen entlang des Verlaufs der Mosel, nummeriert nach der Reihenfolge der Bauausführung