Altlastensanierung Schwarze Pumpe, DE | 2017

Schaffung einer sicheren und nachhaltigen Umwelt

Der Industriepark „Schwarze Pumpe“ liegt etwa 120 km (75 Meilen) südöstlich von Berlin in Spremberg in den Bundesländern Brandenburg und Sachsen. Der Standort wurde 1955 unter dem Namen „VEB Gaskombinat Schwarze Pumpe“ gegründet, um die in der Nähe abgebaute Braunkohle zur Stromerzeugung und zur Weiterverarbeitung zu Briketts für die Beheizung von Haushalten zu nutzen. Dazu gehörten Gaserzeugungsanlagen, Kokereien, Heizkraftwerke und Brikettfabriken auf dem Gelände, die alle mit den erforderlichen Nebenanlagen verbunden waren.

In der Blütezeit 1989 war der Standort mit 15.200 Mitarbeitern der größte Braunkohleverarbeitungsbetrieb der Welt. Bis 1992 war diese Zahl auf 6.600 Mitarbeiter gesunken. Gleichzeitig wurde mit dem Abbau veralteter Anlagen begonnen, um Platz für den Bau neuer Kraftwerke zu schaffen, die den heutigen Normen des Umweltschutzes entsprechen. Die Sanierung der über Jahrzehnte hinweg kontaminierten Standorte erforderte eine sorgfältige Planung und Vorbereitung.

Soil decontamination
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Der Auftrag für die Sanierung des ersten Profils wurde 2017 nach einer europaweiten Ausschreibung vergeben. 430.000 Tonnen verunreinigter Boden müssen behandelt werden. Das mit Benzol und Phenolen kontaminierte Material wird ausgehoben, thermisch behandelt und auf dem Gelände umgelagert. Vor Ort wird eine Anlage zur Behandlung von verunreinigtem Boden errichtet, um den Transport des gefährlichen Materials auf ein Minimum zu reduzieren.

Die primäre Grubenumschließung wird zunächst mit verankerten Spundbohlen ausgeführt. Schwere Geräte können die Grube über lange Zufahrtsrampen erreichen. Innerhalb dieser geschlossenen Bereiche werden dann sekundäre Gruben angelegt, aus denen der kontaminierte Boden nach und nach entfernt wird. Bei der Ausführung der sekundären Gruben wird ein flexibles System aus Streben/Steifen verwendet, um eine einfache Demontage nach dem Verfüllen und Anpassungen während des Einbringens zu ermöglichen.

Es wurden über 1,3 km Spundwände installiert, wobei geplant war, die Spundbohlen mehrfach wiederzuverwenden. Der Kunde entschied sich für das PU22-1-Profil, das sich als stabiles Profil erwiesen hatte, das über viele Jahre hinweg wiederverwendet werden kann. Das Profil wurde mit einer im Vergleich zum Standardprofil um 1 mm reduzierten Wandstärke gewalzt, um die Gesamttonnage der Spundbohlen zu optimieren und gleichzeitig eine ausreichende Tragfähigkeit für die Projektanforderungen zu gewährleisten.

Die Installation erfolgte mit variablen, hochfrequenten, mäklergeführten Vibrationshämmern. Das bituminöse Abdichtungssystem Beltan®Plus wurde in den Schlössern der Spundbohlen angebracht, schmierte die Schlösser und trug zur Wasserdichtigkeit der Spundwände aus Stahl bei.

Die Länge der Spundbohlen ist für jeden Bereich optimiert und variiert zwischen 14,0 m und 23,0 m. Bei der anfänglichen Länge der Spundbohlen wird bereits die Längenreduzierung aufgrund der Wiederverwendung der Spundbohlen berücksichtigt. Zum Einbringen der längeren Profile wird eine Doppelklemme verwendet, um eine gleichmäßige Kraftübertragung auf die Doppelspundbohlen zu gewährleisten. So werden die besten Ergebnisse in Bezug auf die Vertikalität des Einbringens erzielt und die Zieltiefe wird am Fuß der Spundbohlen erreicht.

Alle Hindernisse, auf die beim Einbringen gestoßen wird, werden beseitigt. Um die Grube herum wird ein Wassernebelsystem installiert, um die Staubentwicklung zu begrenzen. Die Spundbohlen werden vor Ort zwischengelagert. Nach der Reinigung und Dekontaminierung werden sie zur Wiederverwendung in zukünftigen sekundären Gruben eingelagert.